Was gibt es schöneres, als nach einer laaaangen Wanderung in einen kristallklaren Bergsee zu springen? Schnell eintauchen, 2 oder 3 Züge schwimmen und dann schnell wieder heraus ans Ufer – eiskalt und wunderbar erfrischend!
Ein ganz praktisches Problem ist dabei allerdings, daß man meistens noch mindestens bis zur Hütte nasse Unterwäsche trägt, fast schon ein Garant für zumindest eine leichte Blasenreizung. So heiß der Sommertag auch ist, und als Klassiker der Verkühlung natürlich keineswegs auf das Bad im Bergsee beschränkt, sondern auch von schnellen Badeeinheiten am Flüsschen oder längeren Freibadaufenthalten bekannt.
Damit es dann aber gar nicht erst zur ausgewachsenen Blasenentzündung kommt, eignet sich die Goldrute als wohlschmeckende, und auch ausgesprochen hüttentaugliche Prophylaxe 😊
Seit der frühen Neuzeit ist die Goldrute fester Bestandteil des europäischen Arzneimittelschatzes, zunächst wie 1565 von Hieronymus Bock beschrieben als „Heydnisch Wundkraut“, spätestens belegbar seit Albrecht von Haller 1755 als Heilpflanze für Niere und Blase. Als antibakterielle (Antimicrobial activity of Solidago virgaurea L. from in vitro cultures, 2002), entzündungshemmende (Assessment report for Solidago virgaurea L., herba, 2008) und harntreibende Heilpflanze ist die vollkommen ungiftige Goldrute (Solidago virgaurea) nicht nur erste Wahl zum Auskurieren von Blasenentzündungen, sondern vor allem auch ein probates Mittel zur deren Prophylaxe – Stichwort Verkühlung durch nasse Badehosen.
Als Heilpflanze für Bergsteiger hat die Goldrute noch eine besondere Wirkung: Sie fördert innerlich eingenommen die Hautregeneration nach hoher Sonnenstrahlung, wie beispielsweise durch einen Aufenthalt in größeren Höhen oder besonders auch am Gletscher.
Sehr geschickt ist es, ein 250-ml-Fläschchen Goldrutensirup (am besten abgefüllt in eine leichte Plastikflasche) in den Rucksack zu packen; der Sirup kann mit heißem Tee- oder kaltem Quellwasser schnell zu einem feinen Berggetränk aufgefüllt werden. Je nach Geschmack sollte man 100 ml Sirup mit etwa 500 ml Wasser aufgießen.
Der Goldruten-Sirup lässt sich schnell und einfach entsprechend des Basis-Sirup-Rezepts vorbereiten:
– 200 g frisches, blühendes Goldrutenkraut
– 2 Biozitronen, gewaschen
– 500 g Zucker
– 500 ml Wasser
Zitronen in 1 cm dicke Scheiben schneiden und abwechselnd mit dem Goldrutenkraut in einen großen Topf füllen. Zucker dazugeben und mit Wasser übergießen. Aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen, anschließend noch heiß abseihen und in sterilisierte Gläser füllen. Verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich der Sirup mehrere Monate, angebrochene Gläser rasch aufbrauchen.
Mit einer bezaubernden Alpengoldrute aus den Ötztaler Alpen – tatsächlich fotografiert nach einem herrlichen (und ganz flitzeschnellem) Bergseebad wünsche ich allen Lesern und Freunden einen wunderbaren Bergsommer!