Holzmännchen, Wolfsbast, Elendsblut – Namen, die nicht unbedingt auf ein lichtvoll-liebliches Pflanzenwesen hindeuten…
Dennoch, ich mag den Seidelbast einfach 💜 Mit seinen duftigen purpurstrahlenden Blüten ist er als extremer Frühblüher ab Ende Februar das erste richtige Blütenfest des Jahres (siehe auch www.vomgletscherzumsteinkreis.de/auf-vorexkursion-im-starnberger-land/) 🌸🌸🌸, und wird von mir als solcher immer strahlend begrüßt. Auch wenn er so ein bisserl ein Gschmäckle hat. Nicht ganz weißmagisch, eine Pflanze die so vieles so anders macht als alle anderen Pflanzen. Sein französischer Name bois-joli („schönes Holz“) gilt als Kosenamen der Hexen für ihre Teufelsbuhlschaften, im nordenglischen Lake-District wird er als Paradise Plant bezeichnet, und als ausgewiesene Schmetterlingspflanze 🦋 trägt er auch bei uns die Symbolik des Übergangs zwischen den Welten in sich 💫
Und nun stehe ich hier, am letzten Tag des Goldenen Oktobers 🍁 – Allerheiligenabend, Samhain, Halloween – im Bergwald gleich mehreren blühenden Exemplaren gegenüber. Welch seltsamer, und fast schon ein bisserl verstörender Anblick.
Nachdem ich vor 2 Wochen schon eine blühende Schlüsselblume gefunden, und dies aber doch als eine kleine Vorwitzigkeit gesehen hatte, elektrisiert mich der Fund dieser völlig aus ihrer Zeit gerissenen Giftpflanze.
Fast mit ein bisschen Widerwillen atme ich ihren süßen Duft ein, der so gar nicht zu den anderen Zeichen der Natur passen will, die sich rund um uns herum auf ihren langen Schlaf vorbereitet. Und als kurz darauf ein kalter Windhauch den Hang heraufstreicht, da fröstelt mich ein wenig und ich beschließe nochmals einen ganz genauen Blick auf unsere Wintervorräte zuhause zu werfen – so lang und kalt der Winter… ❄️