Traditionell sind die Tage zwischen den Jahren bei uns auch Waldarbeitstage 🌲
Und natürlich bleibt mir dabei auch immer ein bisschen Zeit, zwischen den Bäumen herumzuschnuffeln ob ich nicht doch etwas entdecken kann. Heureka! Ein Pilz, den ich schon seit Jahre suche, nachdem ich soooo viel großartiges über ihn gelesen, und ihn beim Schwammerlstand am Viktualienmarkt das eine ums andere Mal examinierendst von allen Seiten betrachtet habe: Die Krause Glucke (Sparassis crispa).

Ähnlich wie ein Badeschwamm, allerdings ein bisserl ein unausgewaschener um ehrlich zu sein 😉 , wächst der auffällige Pilz am Fuß einer Rot-Kiefer (Pinus sylvestris). Sein Vorkommen in unseren Breiten ist tatsächlich auch auf Rot- und Schwarz-Kiefer beschränkt, die er zunächst parasitär und dann Jahre später nach dem Absterben des Baumes als Holzzersetzer (“Sapobiont”) besiedelt.

Zum einen gilt die Krause Glucke als hervorragender und mit ihrem leichten Haselnussaroma (!) auch als besonders delikater Speisepilz, nicht zuletzt weil aufgrund von Erscheinungsbild und Wuchsort nur wenig Verwechslungsgefahr mit giftigen Dppelgängern besteht.
Vor allem aber ist die Krause Glucke einer der großen Heilpilze, wie es der Chinesischen Medizin schon seit Jahrhunderten bekannt war und nun auch bei uns in einer Vielzahl von Forschungsarbeiten nachgewiesen werden konnte. Aufgrund ihre hohen Gehalts am Polysaccharid β-Glucan kann die Krause Glucke präventiv bei erhöhtem Cholesterinspiegel zur Vermeidung von Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzinfarkt eingesetzt werden. Darüberhinaus wurde eine antivirale und antibiotische (u.a. gegen den multiresistenen Krankenhauskeim Staphylococcus aureus), sowie eine stark entzündungshemmende Wirkung dees Pilzes nachgewiesen. Insbesondere bei Covid-19-induzierte Entzündungen konnte die Krause Glucke die Gefäßentzündungen mildern und damit den Krankheitsverlauf erheblich erleichtern.

Da die Krause Glucke nur zwischen August und Dezember als Pilzkörper erscheint – zugegeben, mein Exemplar war schon ein bisschen alt und damit weder zum Verzehr, noch als Heilmittel geeignet -, sollte breits im Sommer ein kleiner Jahresvorrat geerntet und getrocknet werden.
Bei erhöhten Cholesterinwerten empfiehlt sich die eine kurmäßige Einnahme des getrockneten und pulversisierten Pilzes von einer Messerspitze täglich über den Zeitraum von 6 Wochen.
Auch wenn sie nun im Winter nicht mehr gesammelt werden kann, kann es durchaus Sinn machen, sich auch jetzt auf die Suche nach diesem besonderen Pilz zu machen: Im kommenden Sommer wird er an genau gleicher Stelle wieder erscheinen. Waidmanns Heil bei der Schwammerlsuche!