Wenn im dunklen Schluchtenwald eine Affodilienblüte von einem zufällig daraufscheinenden Sonnenstrahl zum Leuchten gebracht wird, dann wirkt für mich die auffällige Blume mit ihrem irgendwie seltsam-fahlem Weiß schon immer so, als würde sie sich plötzlich direkt vor meinen Augen zu einem tanzenden Mondstrahl verwandeln 🌕🤍

Auch der Dichter Ovid beschreibt in einer wunderschönen Geschichte den Affodil als eine geheimnisvolle Mondenpflanze, sogar als Zauberpflanze:
Die zarte Nymphe Semele war zur Geliebten des Zeus geworden, doch als sich ihr dieser in seiner sonnengleißenden, wahren Gestalt zeigte, fing sie Feuer und verbrannte zu einem aschenschwarzen Schatten. Zeus konnte nur noch das ungeborene Kind aus ihrem Leib retten, ihr Sohn Dionysos wurde dadurch ebenso unsterblich wie sein Vater.
Viele Jahre später gelangte Dionysos auf der Suche nach seiner Mutter in die Unterwelt, in der er ihren Schatten erkannte und sie mittels eines Affodillienkranzes auf ihrem Haupt von dort hinausführen konnte. Dionysos wurde durch diese Leistung von Zeus zu einem Vegetationsgott, Semele erhob er zur Mondengöttin und zur Bewahrerin der ungeborenen Seelen zwischen Leben und Tod. Der Affodil ist dabei die Mondenblume, die die Welten verbindet…