Unser Herbst leitet sich vom althochdeutschen Wort herbist bzw. vom altenglischen hærfest ab, den ursprünglichen Bezeichnungen der Erntezeit 🌾 Aus dem antiken Griechenland ist zum Abschluss dieser arbeitsreichen Zeit das Fest „Thalysia“ zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter mit Opfergaben aus Wein und Korn überliefert 🍇🌽 Im keltischen Kulturkreis wurde zu diesem Zeitpunkt das Festmahl Blas an Fhomair begangen, was in etwa mit „Geschmack der Ernte“ zu übersetzen ist 🍂
Im christlichen Kontext wird das Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert begangen, entweder an Michaeli (29. September) oder am ersten Sonntag im Oktober. Die Wurzeln aller Erntedankbräuche mögen aber durchaus in den Ursprüngen der Menschheitsgeschichte liegen. Es ist der Zeitpunkt im Jahr, der Natur für ihre Geschenke zu danken, aber auch um für neue Gaben im kommenden Jahr zu bitten 🌱🍎🥕 Einst stellte das Erntedankfest natürlich auch eine Belohnung für die Mühen des Feldbaus dar, wenn die gesamte Ernte eingebracht war.
Was aber bedeutet dieses alte Hohefest der Natur in Zeiten, in denen Nahrungsmittel – in der westlichen Welt! – in scheinbar unbegrenzten Mengen rund um das Jahr in beliebiger Vielfalt zur Verfügung stehen? Es scheint, als sei die Herbstequinox als Jahreskreisfest ohne kommerziellen Stellenwert zur Bedeutungslosigkeit verkommen, ganz anders als Ostern zur Frühjahrsquinox oder Halloween zum Ende des Herbstes 🎃 Schade, finde ich.